Von Torremolinos nach Tara: Eine Reise der Erleuchtung

„Om Mani Padme Hum: Das Juwel im Lotus“

Es gibt Reisen im Leben, die nicht nur von einer Stadt zur anderen, sondern auch von einem Bewusstseinszustand zum anderen. Am 15. Juni war die Reise von Torremolinos nach Soportújar genau so eine. Diese Reise, die in den Bergen von Granada in der spanischen Region Andalusien stattfand, war ein Aufstieg nicht nur für unseren Körper, sondern auch für unsere Seele. Vielleicht war es uns nicht bewusst, als wir uns auf den Weg machten, aber wir gingen tatsächlich zur Göttin Tara, zu uns selbst, zu unserem Herzen, zu der weiblichen Kraft in uns…

Torremolinos ist ein mediterranes Küstenstädtchen, das im Laufe der Geschichte vielen Kulturen eine Heimat bot. Spuren aus der Römerzeit, die warme Ausstrahlung andalusischer Architektur und das Streben nach Freiheit in der Zeit nach Franco prägen das Wesen dieses Ortes. Doch wir reisten nicht nur wegen der Sonne oder des Meeres dorthin – sondern um eine Weisheit in uns zu wecken, die lange geschwiegen hatte. Und dieses Erwachen sollte durch Kundalini geschehen.

Unsere erste Station auf der Reise war der Wasserfall Tajo Cortés – eine verborgene Quelle mitten in den Bäumen, in 18415 Pórtugos, Granada. Dieser Ort fühlte sich an wie ein heiliger Raum der Reinigung. Als wir unter dem Wasserfall standen, wurde nicht nur unser Körper, sondern auch unser Geist und unser Herz gewaschen. Alte Gedanken, festgefahrene Muster und Erschöpfung flossen mit dem Wasser davon. Als wir wieder hinaustraten, spürten wir eine Leichtigkeit, eine innere Leere. Vielleicht war genau diese Leere notwendig, bevor wir der Göttin Tara begegneten – denn wie viel heiliges Wasser passt schon in ein Gefäß, das noch voll ist?

Anschließend machten wir uns auf den Weg nach Soportújar – zu einem buddhistischen Tempel, der hoch oben zwischen Bergen, Nebel und Wolken liegt: der Buddhist Prayer Wheel – Rueda de Plegarias Budista. Am Eingang des Tempels wurden wir von einem heiligen Mantra empfangen: Om Mani Padme Hum. Dieses Mantra bedeutet „Das Juwel im Lotus“ und in der Tat die Essenz der Kundalini beschreibt. und trägt einen Lotus in sich, und wir suchen nach dem Juwel in diesem Lotus, d.h. dem erleuchteten Bewusstsein.

Ich hatte meine Reisebegleiter dabei: Die ukrainische Modedesigner Jade Gritsfeldt, unsere Gastgeberin Olena (Lenki) Lisiana sowie Cynthia Kardenas und Kimmo Mattila, denen ich zuvor eine Kundalini-Erweckung gegeben hatte. Am Eingang des Tempels gab ich ihnen die Erleuchtung mit der Erweckung des Kundali. Was ich auf dem Gesicht eines jeden von ihnen sah, war nicht nur ein Anstieg der Energie, sondern auch eine Erinnerung. Es war, als ob sie eine lange verlorene Melodie wieder hörten... Während sie zu ihrem wahren Selbst erwachten, begannen wir gemeinsam den Hügel in Richtung Tara hinaufzugehen.

Entlang des Weges standen Worte des Dalai Lama und tibetischer Weisen, auf Steinen zwischen den Bäumen geschrieben. Diese Worte waren sehr bedeutungsvoll, – doch mir wurde klar: Ihre wahre Tiefe erschließt sich erst, wenn die Kundalini in uns erwacht ist. Erkenntnis entsteht nicht nur durch den Verstand, sondern durch die Energie.

Der symbolischste Moment unserer Wanderung ereignete sich mit der Wasserflasche, die ich bei mir trug. Das Wasser, das ich für den Weg aufbewahrt hatte, wollte ich Tara als Hingabe schenken, sobald wir den Gipfel erreicht hatten. Doch als ich oben ankam, sah ich, dass die Statue der Grünen Tara bereits von Wasser umgeben war. Genau in diesem Moment füllte ich meine Flasche mit frischem Wasser, das aus einem Schlauch neben ihr floss. Es war ein Zeichen von Hingabe und Annahme. Was kann man dem Heiligen darbringen, wenn es einem selbst seine reinste Form schenkt?

Der Weg nach oben war mühsam. Doch als wir Tara erreichten, verwandelten sich all diese Mühen in Stufen. Denn jeder Schritt war eine Reinigung. Und dann begann der Abstieg.Der Weg wurde plötzlich leichter. So wie auf unserem spirituellen Weg:  Zuerst scheint alles schwierig, verschwommen und bedeutungslos, aber wenn du dein Herz öffnest, wenn du dich für die Liebe entscheidest, öffnet sich der Weg wie von selbst vor dir.

Die Grüne Tara ist in der tibetischen Tradition ein Symbol des Mitgefühls und der weiblichen Weisheit. Sie ist auch ein symbolisches Abbild der Kundalini. Die Kundalini-Energie ist auch ein weibliches Prinzip und wenn sie zum Kronenchakra aufsteigt, verbrennt sie alle Schatten, Traumata und Ängste in uns. Tara ist wie das Gleichgewicht dieses Brennens und des Mitgefühls. Sie ist sowohl eine Mutter, eine Kriegerin als auch eine Erleuchterin.

Diese Reise hat mir wieder einmal gezeigt, dass alle Wege eins sind. Ob man Buddhist, Hindu oder Jude ist, wir alle haben die gleiche Sehnsucht: nach reiner Liebe, nach Wahrheit und innerer Vollkommenheit. "Und der Schlüssel zu diesem Weg liegt darin, die Göttin in uns – unsere Kundalini – zu erwecken.“

Diese Reise von Torremolinos nach Tara war nicht nur eine Reise, sondern eine Pilgerreise in die Tiefen des Herzens. Und als wir den Pfad wieder hinabstiegen, waren wir nicht mehr dieselben wie zuvor.

Die tiefgründigste Botschaft dieser Reise war diese:

Wahre Heiligkeit ist nicht in der Ferne verborgen, sondern in uns selbst. Tempel, Berge, Wasserfälle - sie alle waren dazu da, uns an unser Wesen zu erinnern. Denn der größte Berg war die Liebe in unserem Herzen. Und das heiligste Wasser war in unseren Tränen verborgen. Als wir auf Taras Pfad gingen, erinnerten wir uns tatsächlich an das Licht, das Mitgefühl und die weibliche Weisheit in uns selbst.

Wir haben gesehen, dass es ein heiliger Akt ist, trotz der Schatten des Egos die Einheit zu wählen, trotz der Lasten und Ängste der Vergangenheit im „Jetzt“ zu bleiben und trotz allem Liebe auszudrücken.

So wie die Kundalini unsere Wirbelsäule hinaufsteigt und das Kronenchakra erreicht, führt der Weg eines jeden von uns nach oben. Aber dieser Weg beginnt nicht in anderen, sondern in unserem eigenen Atem, unseren Schritten und Absichten.

Und der vielleicht magischste Moment war die mit klarem Wasser gefüllte Flasche aus dem Schlauch, der neben Tara lief... Das Universum gibt dir immer, was du brauchst. Solange du es wirklich mit deinem Herzen willst...

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